Comichron und ICv2 haben zusammen ihre jährliche Betrachtung des gesamten Comicmarktes in den US, also inkl. dem was im Buchhandel, an Kiosken, als Abos und digital umgesetzt wurde, veröffentlicht. Auch diese Werte sind (wie die monatlichen Fachhandleswerte) keine absoluten Zahlen sondern eher Annhährungswerte die aber sehr wohl für eine Trendanalyse brauchbar sind.

Im falle vom Buchhandel reden wir hier von den Nielsen Bookscan Zahlen die zwar tatsächliche Verkäufe an der Kasse aufnehmen, aber eben nicht von allen Buchhandlungen. Hier wird mit ca. 75 % der Buchhandlungen zusammen gearbeitet, was für eine Trendanalyse mehr als ausreichend ist.

Eine andere Datenquelle die sich nur mit dem Buchhandel beschäftigt ist die Analyse von Brian Hibbs, Inhaber eines Comic Shops in San Francisco und Experte auf dem Gebiet. Seine Analyse ist extrem umfangreich und detailliert und ich greife hier nur die Dinge raus die mich persönlich interessieren und mit dem Fachhandel zusammen hängen.

Wenn wir uns die verkauften Einheiten anschauen, stellen wir fest das Mangas in Summe der Platzhirsch im Buchhandel sind, das unterscheidet sich nicht wesentlich von Deutschland wo im Buchhandel ja auch immer Mangas zu finden sind und amerikanische oder europäische Comics nur selten. Allerdings stellen wir auch fest das die Marktmacht von vor 10 Jahren, wo Mangas in Summe ca. 50% des gesamten Comicmarktes im Buchhandel ausmachten vorbei sind. Die Kategorie hat sich nach dem absoluten Tiefpunkt 2012/13 zwar wieder erholt aber eben nicht so schnell wie der Absturz war.

Ansonsten sieht man das gerade der „Rest“ stetig ansteigt und alles Andere nur kleine Veränderungen zeigt, Image etwas stärker nach oben.

Sehen wir uns die Dollarwerte an sieht das schon wieder anders aus. Mangas tendieren dazu günstig zu sein und so rücken alle anderen näher ran; soweit das der „Rest“ sogar einige Zeit vor Mangas lag. DC kann sich hier sehr viel deutlicher behaupten, was wahrscheinlich mit an Hardcover Delux Ausgaben einige Klassiker liegen dürfte. Auch Marvel setzt sich hier deutlicher von Image ab was einen ähnlichen Grund hat.

Wenn man alle Sammelbände zusammen nimmt (also auch die aus dem Fachhandel) wird es nochmal interessanter. Hier haben wir aber das Problem, das in meinen Fachhandleszahlen die Mangas mit im Rest drin sind, so das hier die Grafik ein wenig verfälscht wird. Da die Zahlen aber so niedrige sind (der Fachhandel macht bei dem Rest ca. 18% aus und im Fachhandel liegt der Mangaanteil selbst unter 2 %) dürfte das nicht viel ausmachen.

Marvel rückt hier deutlich näher an DC was an der Preispolitik des „House of Ideas“ liegt. Nicht nur die Hefte im Fachhandel sind teurer sondern auch im Buchhandel und in Summe macht das dann genug aus um DC in Sachen Sammelbände fast das Zepter streitig zu machen. Aber auch hier ist immer noch offensichtlich, das Mangas einen großen Batzen des Comicumsatzes ausmachen, trotz des Fehlens im Fachhandel.

Nimmt man jedoch alles zusammen, also auch die Heftverkäufe aus dem Fachhandel wird klar das Marvel immer noch unangefochtener Herr der Lage ist. Trotz den Einbrüchen im Oktober und trotz den diversen Kontroversen können sie die Spitzenposition halten … aber eben nur halten. DC hat kräftig zugelegt und wenn sich das dieses Jahr ähnlich entwickelt ist DC an Marvel dran.

Der Rest und Image sind insgesamt ebenfalls eingebrochen, auch hier bleibt abzuwarten wie die weitere Entwicklung ist. Zudem sehen wir das die Mangas zwar einen signifikaten Teil des Marktes ausmachen, aber keinenfalls an die beiden Großen heran kommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.