Endlich bin auch ich dazu gekommen den Film zu schauen und bin größtenteils begeistert.

Zunächst einmal zu der Idee das dies ein feministischer Film sein soll: Das sehe ich nur teilweise so. Hier wird mit einer weiblichen Heldin genau das gemacht was viele männliche Helden zuvor schon für sich beanspruchten, ein erfolgreicher, actionreicher und durchaus guter Film der auch bei den Fans gut ankam. Das alleine kann man durchaus als feministisch bezeichnen, schlicht weil es bei Feminismus eben um Gleichberechtigung geht. Den Inhalt aber als besonders feministisch darzustellen, so weit würde ich nicht gehen. Die Szene am Strand wo Steve Diana an der Hand weiter zieht hatte schon Star Wars in „Das Erwachen der Macht“ besser gelöst als Rey sich genau darüber beschwerte. Ein Highlight, wenn auch nur ein kleines, ist sicherlich Etta Candy, die schnell von der Selbstverständlichkeit die Diana in ihrer Gleichberechtigung an den Tag legt lernt.

Die Handlung an sich ist sicher nicht schlecht, aber eben auch kein absoluter Höhepunkt. Es ist eben die Originstory leicht abgewandelt mit vorhersehbaren Wendungen. Das ganze ist aber sehr gut in Szene gesetzt und funktioniert als Film wesentlich besser als die bisherigen DC Verfilmungen von Zack Snyder. Vor allem der Spannungsbogen ist gut gewählt. Der Twist mit Ares zum Ende hin war allerdings sehr durchschaubar.

Die Darstellung des Krieges war hier, im Gegensatz zu Captain America, sehr drastisch und vor allem die Not und das Elend wurden eindrücklich geschildert. Wo Captain America eher den Helden verherrlichte ohne die Gefühle des Zuschauers zu verletzen zeigt Wonder Woman die Schrecken des Krieges und damit den Grund warum Wonder Woman für Frieden eintritt.

Bei der Wahl von Gal Gadot als Wonder Woman hatte ich am Anfang große Bedenken. Von der Statue her passte sie so gar nicht zu dem Bild das ich von Wonder Woman hatte. Bei dem kurzen auftritt in Batman vs. Superman konnte ich das noch nicht so beurteilen aber hier wurde mir klar das sie eine sehr gut Wahl war. Was sie an Muskeln vermissen lies machte sie an reiner Präsenz wett. Klar wird hier eine junge noch unerfahrene Diana dargestellt aber ihr Verlangen allen zu helfen und Not zu bekämpfen war schon deutlich zu spüren und auch der Einsatz für die gute Sache war vorbildlich.

Die Special Effects waren gut bis sehr gut. Ab und an zu bunt und übertrieben aber dafür gab es nur selten Zeitlupen und wirklich nur wenn sie auch den korrekten Effekt hatten. Der Endkampf mit Ares war ein wenig übertrieben und man hat sehr oft gemerkt das hier sehr viel am Computer gearbeitet wurde. Alles andere wahr glaubwürdig und hier besonders die „normalen“ Kriegsszenen.

Einziges Manko war die Musik die oft die Stimmung zerstörte. Hier sollte man beim nächsten Teil einen anderen Komponisten wählen der ein besseres Gefühl für Stimmung und Spannungsbögen von Szenen hat. Oft wurden gerade Kampfszenen kaputt gemacht weil die Musik an falschen Stellen Spannung aufbauten und dann an anderen Stellen langweilig wurde.

Insgesamt ein sehr guter Film und zweifelsohne der beste den DC bisher zu bieten hat. Den werden wir sicher nochmal anschauen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.