Datenquellen Analyse US Comicmarkt

Die Daten für meine Analyse des US Comicmarktes stammen alle von der Seite www.comichron.com. Hier analysiert der Autor John Jackson Miller jeden Monat den nordamerikanischen Comicmarkt, hatte immer mal wieder nette Anmerkungen zu einigen Daten und führt ein umfangreiches Archiv. Wer des englischen mächtig ist kann sich natürlich auch dort immer mal wieder informieren. Ich bereits diese Zahlen nochmal grafisch auf weil ich denke das man so Trends und Entwicklungen besser erkennen kann.

Die Daten stammen vom größten und marktbeherrschenden Vertrieb in den USA: Diamond. Seit 2003 werden hier die Anzahl der Hefte aufgeführt die in einem bestimmten Monat deren Warenhaus verlassen hat. Nicht enthalten sind:

  • Comics die außerhalb des Monats verschickt wurden (z.B. Nachbestellungen in einem späteren Monat)
  • Comics die außerhalb von Nord Amerika geliefert wurden (z.B. Europa, England macht etwa 10% der Zahlen aus)
  • Comics die in Buchläden oder an den Kiosk geliefert werden. Hier sind die größten Mengen die Sammelbände in den Buchläden, da in den USA am Kiosk kaum Comics verkauft werden.
  • digital verkaufte Comics (nochmal ca. 10% Stand 2015)

Diese Zahlen beinhalten also NICHT was an Ausgaben tatsächlich an Endkunden gegangen ist. Zusätzlich besteht bei einigen Titel die Möglichkeit nicht verkaufte Ausgaben wieder zurück zu gebebe, daher werden Verkäufe dieser Titel mit 10% weniger angegeben. Analysen zeigen allerdings das in den letzten Jahren solche Titel sich besser verkauft haben als die 90% mit denen sie angegeben sind.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Zeitversatz durch die Vorbestellung. Ein Händler muss ca. 3 Wochen vor erscheinen einen Titel vorbestellen. So ergibt sich oftmals ein Versatz von einem oder sogar zwei Monaten bis die Vorlieben des Endkunden sich in den Zahlen wiederspiegeln.

Aus diesen Zahlen nehme ich dann wieder nur die für die Top 300 Titel. Die Seite bietet mir sonst keinen vernünftigen Vergleich zwischen Comics und Sammelbänden (Tradepaperbacks oder TPB). Insgesamt ist es also keine tatsächliche Cent-genaue Betrachtung des Marktes sondern eine Trend-Analyse.

Grundsätzlich ist es aufgrund der oben beschriebenen Ungenauigkeit ein Problem die Verkaufsränge eines Monats miteinander zu vergleichen. Ob sich ein Heft nun 15 % besser verkauft als ein anderes Heft lässt sich über diese Zahlen gar nicht mit Sicherheit aussagen, sie machen höchstens im Monatsvergleich innerhalb der selben Serie Sinn. Die Summen jedoch gleichen diese Ungenauigkeiten etwas aus und sind daher als Trendanalyse durchaus brauchbar.