Was wäre wenn Superman in der UDSSR gelandet wäre?
Autor: Mark Millar
Zeichner: Dave Johnson, Kilian Plunkett
Tusche: Andrew C. Robinson, Waldon Wong
Colorist: Paul Mounts
Letterer: Ram
Übersetzung: Christian Heiss
Kaufen: Panini Shop
Bewertung: 4/5
Mark Millar stellt hier die Frage was wohl passiert wäre wenn Superman nicht in Kansas sondern in einem Kombinat in der Ukraine gelandet wäre und zwar in den 50er Jahren, zu Beginn des kalten Krieges. Dort wird er von einfachen Bauern groß gezogen die an die Versprechungen Stalins glauben und so wir auch der Junge Kal-El mit diesen Werten groß gezogen. Wir steigen bei der Handlung ein wo er das erste Mal auftritt und damit weltweit für Aufsehen sorgt. Nicht nur die Sowjetunion auch die USA horchen auf als ein Übermensch seine Kräfte zeigt.
Von da ab spielt Millar geschickt mit den Erwartungen des Lesers und führt ihn immer wieder in die Irre, bis zum Schluss.
Interessant ist zudem das Millar hier sehr politisch wird ohne mit dem Zaunpfahl zu winken. Die Gegenüberstellung von Kommunismus und Kapitalismus, bzw. von Ordnung gegenüber Freiheit ist eindeutig vorhanden und wird auch ausgeschmückt, aber beides auch mit den vielen Nachteilen. Es ist kein Loblied auf Amerika (was nicht verwunderlich ist, da Millar Schotte ist), keine uneingeschränktes Plädoyer für die Freiheit, keine Apologetik für Kommunismus sondern eben irgendwas dazwischen.
Der Autor spielt hier mit vielen historischen Fakten und auch Annahmen. So kommt ein unehelicher Sohn von Stalin in einer prominenten Rolle vor und auch diverser Berühmtheiten aus der US Politik spielen eine leicht abgewandelte Rolle.
Gegenspieler des kommunistischen Supermans ist natürlich der amerikanische Wissenschaftler Lex Luthor, der alles dran setzt den „Außerirdischen“ zu vertreiben und dabei auch auf die Hilfe von anderen Figuren aus dem DC Universum setzt. Millar streut hier geschickt unterschiedliche Charaktere ein die wir alle kennen nur das auch sie ein klein wenig verändert sind.
Insgesamt ist es ein außerordentlich spannender Comic, mit etwas Witz, tiefgründig und gefühlvoll. Er überrascht oft mit neuen Ideen welche die Handlung in eine interessante Richtung voran treiben und das Ende lässt die Motivation der beiden Kontrahenten nochmal in einem anderen Licht dastehen.
Das Artwork ist gelungen und vor allem passend. Der Bruch zwischen Johnson und Plunkett ist nicht sehr ausgeprägt, so das der Lesefluss nicht gestört wird und die Charaktere sind alle wieder zu erkennen, wenn auch eine gewisse notwendige Verfremdung eingesetzt wurde.
[…] Millar ist bekannt für diverse eher politisch ausgerichtete Superhelden. Sein „Genosse Superman“ oder auch seine „Jupiters Legacy“ Serie sind nur zwei Beispiele von vielen wo […]