Die Extremisten.
Autor: Steve Orlando
Zeichner: Ivan Reis, Felipe Watanabe, Diogenes Neves, Andy MacDonald
Tusche: Joe Prado, Oclair Albert, Julio Ferreira, Scott Hanna, Ruy José, Marc Deering, Andy MacDonald
Farben: Marcelo Maiolo, Hi-Fi, John Rauch
Letterer: Walproject
Übersetzung: Christian Heiss
Kaufen: Panini Shop
Leseprobe: MyComics.de
Bewertung: 4/5
Batman hat seine neue „Justice League of America“ zusammengestellt um zu zeigen das auch „normale“ Menschen etwas bewirken können. Dabei sind nicht die Menschen ohne Kräfte gemeint sondern solche die nicht wie Superman oder Wonder Woman so in der Öffentlichkeit stehen. Es dauert auch nicht lange bis der erste Feind auf den Plan tritt und dabei handelt es sich um Lord Havok und seine Extremisten. Die Gruppe ist im Prinzip eine Version von Superschurken des Marvel Universums und Lord Havok stellt dabei Doctor Doom dar. Passend dazu (und auch ein wenig zu aktuellen politischen Diskussionen) sieht er sich eher als Held und meint das Sicherheit über der Freiheit steht und das individuelle Rechte des Einzelnen nur dafür sorgen das die Menschen sich gegenseitig vernichten.
Diese Aussage und die Tatsache das Black Canary die offizielle Anführerin der JLA ist und nicht Batman erschwert das Eingreifen ein wenig. Man will eben nicht gegen den Willen der Menschen handeln und agiert nur wenn man gerufen wird. Dieser Gesichtspunkt spielt hier eine wichtig Rolle und wird hier auch sehr schön dargestellt.
Die zweite Story spricht nebenbei ein anderes gesellschaftliches Problem an. Es geht um Arbeitslosigkeit und Armut in den USA und zu was Leute getrieben werden wenn sie etwas dagegen tun wollen. Es ist letztendlich nur der Aufhänger aber auch hier wird das was passiert glaubhaft vermittelt und zumindest versucht sowas wie ein Bewustsein für Probleme zu wecken.
Aber auch die Interaktion der Teammitglieder untereinander macht einen Riesenspaß. Besonders das Duo Lobo / Atom funktioniert von seiner Chemie her extrem gut. Jeder der skeptisch war das Lobo in einem solchen eher heroischen Umfeld passend dargestellt werden kann wird hier eines besseren belehrt. Seine relative Zurückhaltung und auch seine Wertschätzung für Ryan Choi wird sehr nett erklärt.
Zeichnerisch ist die erste Story von Reis, Watanabe, Neves erstklassig. Sie gehören mittlerweile zum Stamm von DC, haben einen ähnlichen Stil und die Geschichte funktioniert hier extrem gut. MacDonald kann erzählerisch punkten, aber sein Stil ist nicht ganz mit den anderen Vergleichbar was für einen leichten Bruch im Lesefluss sorgt.