Black Panther ist der neue, hochgelobte Film von Marvel Studios. Er wurde von einem größtenteils schwarzen Ensemble gemacht, hat eine nicht ganz so triviale Aussage, Frauen spielen wichtige und interessante Rollen und ist dazu noch spannend und actionreich. Er hat alles was ein sehr guter Film braucht aber eben auch alle Merkmale eines Blockbusters. Er vereint so viel in sich das es fast schon unheimlich ist.

Chadwick Boseman verkörpert erneut T’Challa den neuen Herrscher von Wakanda, wie er es schon in Civil War getan hat, doch diesmal darf er mehr tun als hinter Leuten her laufen und auf Autos springen (obwohl beides auch nicht zu knapp kommt). Er ist hin und her gerissen zwischen Tradition und moderne, zwischen dem was er als seine Pflicht gegenüber seinem Volk ansieht und dem was sein Herz von ihm verlangt.

Im gegenüber steht Erik „Killmonger“ Stevens der genau das selbe Problem hat, noch mit einer anderen Ausrichtung. Die Frage was wer als „sein Volk“ ansieht ist hier sehr zentral und auch was man tun sollte / darf um dieses zu beschützen.

Dazwischen die diverse Helfer die alle sehr geschickt gewählt sind. Auf der Seite der „Bösen“ ist da zunächst der Waffenhändler Ulysses Klaue der eindeutig verrückt ist, was von Andy Serkis toll dargestellt wird. Er ist auch einer der beiden weißen Darsteller die überhaupt eine Sprechrolle haben. Der Andere ist Agent Everett K. Ross, gespielt von Morgan Freeman, was einer Unterhaltung zwischen ihm und Klaue ein gewisses „Bilbo / Gollum“ Feeling gibt. Aber auch Freemans Rolle ist verhältnismäßig klein, obwohl er am Ende ein wenig Held sein darf.

Wichtiger sind aber die Leute direkt um T’Challa herum: Seine Schwester Shuri (Letitia Wright) die sowas wie ein schwarzer, weiblicher Tony Stark ist, nur mit dem Vorteil das sie auf das geheimnisvolle Mineral „Vibranium“ zurück greifen kann, seine Freundin Nakia (Lupita Nyong’o) die sowas wie sein Gewissen ist und General Okoye (Danai Gurira) die Befehlshaberin der Dora Milaje, einer komplett weiblichen Truppe der persönlichen Leibwächtern des Königs.

Ab hier Spoiler!

Für die die den Film noch nicht gesehen haben und das auch nicht planen ist die Story bitte dem Wikipedia Artikel zu entnehmen der das schon schön zusammen fast.

Beeindruckend ist nicht nur das dies ein „schwarzer“ Film ist, der die afrikanische Kultur auf eine positive Art und Weise zeigt und das auch mit modernen Ansätzen verbindet sondern eben auch das aus der Kolonialzeit immer noch vorhandene Gefühl der Überlegenheit der ehemaligen Eroberer, der latente Rassismus und das gewaltsame Aufbegehren dagegen. Im laufe des Filmes entwickelt T’Challa „sein“ Wakanda vom Protektionismus hin zum weltoffenen Unterstützer der Unterdrückten. Er muss selbst erkennen das dies der einzig richtige Weg ist, daber bekommt man aber auch drastisch vor Augen geführt das der Protektionismus aufgrund der rücksichtslosen Kolonisation der Europäer dringe notwendig war.

Aber auch hier wird kein Schalter umgelegt und der König ändert komplett seine Meinung, es ist genauso ein persönlicher wie auch politischer Weg der den falschen Weg aufzeigt. Das Killmonger die richtige Idee, aber die falsche Vorgehensweise hatte zeigt eine weitere Tiefe der Geschichte.

Alles ist eingepackt in ein emotional mitreisendes Actionspektal das zu Marvel passt und somit die wichtige Botschaft eben nicht mit dem Zaunpfahl sondern eher durch die Hintertür präsentiert. Der kleine Seitenhieb das man „Brücken bauen sollte und keiner Mauer“ ist hierbei nur ein kleine Anspielung auf die aktuell Politik von der immer mal wieder Dinge durchscheinen.

Das größte Problem hatte ich persönlich mit der dargestellten Technik die soweit jenseits allem war das selbst Tony Stark herstellen kann. Das wurde mit dem Vibranium erklärt, doch dennoch schmälert es in meinen Augen Tony’s Fähigkeiten erheblich.

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