Wer den Film noch nicht gesehen hat und sich nicht spoilern lassen will sollte diesen Artikel NICHT lesen. Es gibt auch eine spoilerfreie Rezension von mir hier.
Captain Marvel ist klar ein feministischer Film. Das merkt man an so vielen Stellen aber es sind besonders 2 Punkte die dabei heraus stechen:
Erstens ist da die Tatsache das man Mar-Vell weiblich gemacht hat. Im Comic wurde Carol vor langer Zeit als eine Frau eingeführt für die der damalige weiße und männliche Held Mar-Vell Gefühle entwickeln konnte. In den 60er Jahren war das normal. Da waren nahezu alle Helden weiß und männlich und Frauen wurden gerettet oder man verliebte sich in sie.
Über Ms. Marvel, Binary und Warbird entwickelte sich Carol Danvers nun primär durch die Autorin Kelly Sue DeConnick zu einem starken, eigenständigen und vor allem feministischen Charakter. Da lag es nahe den Film für genau diese Aussage zu nutzen. In diesem Zusammenhang macht es dann natürlich viel Sinn wenn auch Mar-Vell jetzt weiblich ist und Annette Bening ist hierfür perfekt. Sie ist in der Rolle der Inbegriff einer Frau die stark und schlau ist und sicher keine Männer braucht.
Hinzu kommt das dies einer der Überraschungsfaktoren ist die den Film spannend und überraschend halten, und in Verbindung mit der Tatsache das man erst ziemlich spät erfährt das Jude Law eben Yon-Rogg spielt den Gegner von Mar-Vell funktioniert das einfach extrem gut, gerade für Leute die die Comics kennen.
Der zweite, noch viel wichtigere, Punkt betrifft Carol selbst. Sie ist von Anfang an eine starke Frau. Als Pilotin war sie schon einer der besten und konnte nur die Vorschriften davon abgehalten werden ihr volles Potential zu entwickeln und als Kree Kriegerin wurde sie von Lügen und dem Gerät zurück gehalten. Hier ist es eben nicht so wie bei anderen Helden die durch eine Tragödie motiviert werden müssen (Onkel Ben, Autounfall, Missbrauch der Waffen), es reicht aus das Carol sie selbst ist. Eine starke Frau braucht keine Tragödie die sie motiviert.