Der Weltraum und Ferien

Autor: Albert Weinberg
Zeichner: Albert Weinberg
Übersetzung: Klaus Jöken, Max Murmel
Kaufen: Splitter Shop
Bewertung: 4/5

In gewohnter Manier wird im redaktionellen Teil sehr detailiert auf den Werdegang des Autoren und Zeichner eingegangen. Es geht um seine Verträge, um die anderen Geschichten die er erzählt hat, vor allem aber um das was ihn zu den Dan Cooper Stories inspiriert hat die in diesem Band Thema sind.

Dieser Einblick, gespickt mit original Coverbildern, Auszügen aus anderen Geschichten und sogar Photos setzt die folgenden Geschichten in den richtigen Kontext.

Apollo ruft Sojus

Das Cover zeigt es schon: Es geht erneut in den Weltraum, genauer gesagt auf den Mond. Passend zur Mondlandung liefert Weinberg hier ein Abenteuer das nur sehr wenig Fiction zeigt und dafür sehr viel Science. Die Mondlandung, die Raumfahrzeuge und alles was damit zusammen hängt entspricht in vielen Dingen der Realität und das phantastischste ist dann eher die Zusammenarbeit zwischen der Sowjetunion und den USA die es in den Hochzeiten des kalten Krieges so wohl nie gegeben hätte. Einzig die „Libellen“ – kleine „Mondhüpfer“ – wirken ein wenig futuristisch.

Natürlich ist es Dan Cooper der hier viel wagt und viel gewinnt und wir treffen sogar einige alte Bekannte wieder. Das dem Protagonisten wohl nichts passiert tut der Spannung keinen Abbruch weil man zum Einen natürlich wissen will wie genau der alle rettet, zum Andern über weite Flächen auch einfach die tollen Zeichnungen genießen kann.

Die Minos-Affäre

Dan Cooper will endlich seinen wohlverdienten Urlaub in Griechenland erleben und hat hier die Fremdenführerin Vicky angeheuert. Diese Vicky gab es wirklich und sie hat auf Albert Weinberg offensichtlich einen solchen Eindruck hinterlassen das er sie nicht nur zur Hauptfigur in dieser Dan Cooper Geschichte machte, sondern ihr eine eigene Serie widmete.

Dan wird natürlich mal wieder ein eine Spionageaffäre verwickelt und muss dann doch wieder „arbeiten“. Nicht als Pilot sondern als Agent und dabei heißt es auch noch die schöne Fremdenführerin zu beschützen.

Flugtechnik kommt nur zu Beginn und am Ende zu Einsatz, wenn auch „nur“ in der Form einer Boeing und den Nike Flugabwehrraketen.

Mission Jumbo

Mit Boeing geht es auch dann weiter. Dan soll die nagelneue 747 testen um zu prüfen ob sie sich auch für den militärischen Einsatz eignet. Das wird dem Leser schlüssig erklärt, wobei es nur bedingt der Realität entspricht. Dabei gibt es wieder Spionage, eine Frau die in allem Verwickelt ist und all das muss Dan dann mit Hirn und Faust aufklären.

Es gibt tatsächlich einige Wendungen die man nicht sofort vorhersieht, in Summe orientiert sich Weinberg aber an den üblichen Klischees der Spionageserien oder -filme.

Neben dem namensgebenden „Jumbo“ kommen noch eine F-86 Sabre und eine P-51D Mustang vor, allerdings nur auf einer Seite.

Crash in Sektor 135

Im letzten Abenteuer geht es nicht nur wieder zurück in den militärischen Bereich es geht zudem zurück nach Norwegen wo auch Randi, die junge Damen mit der sich eine Beziehung für Dan anzubahnen scheint, wieder auf taucht.

Eigentlich soll das endlich mal Urlaub sein (nachdem der in Griechenland doch irgendwie kein echter war), doch als er von Randi nicht am Flughafen abgeholt wird bahnt sich das nächste Drama an. Ihr Bruder, der bei der norwegischen Luftwaffe dient, wird vermisst und natürlich unterstützt Dan die Such kräftig.

Interessant hier das Thema der Spionage und die Tatsache, das nun die Russen doch plötzlich die Bösen sind. Hat man im ersten Teil des Bandes noch zusammen gearbeitet so geht es nun darum geheime Gerätschaften zu erbeuten. Wieder wird die Suche nach Randis Bruder sehr spannend geschildert, vor allem da Weinberg ein wenig Skrupel verloren zu haben scheint was das töten von Nebenpersonen an geht. Einzig die Gegend, mit dem Eismeer, ist hier etwas langweilig.

Als Flugzeuge kommen 3 zum Einsatz. Zum Einen ist da die Cessna Skymaster die Dan von Boeing geschenkt bekommen hat und die F-5, die für einige Zeit zur Standardausrüstung gerade der RCAF gehörte. Als Suchflugzeug kommt eine Grumman HU-16 Albatross zum Einsatz. All das ist auf den Zeichnungen sehr gut zu erkennen.

Umso mehr verwunderte das letzte Flugzeug auf der Liste. Der Bug und die Delta-Flügel zeigen sehr klassisch die Mig-21, seit Anfang der 60er der Standard Abfangjäger der sowjetischen Luftwaffe, doch die beiden Triebwerke verwirren. Nach ein wenig Recherche (hier großen Dank an Ralph Seibel) kann das wohl eine Ye-152A sein, von der aber nur eine gebaut wurde. Wie Weinberg sich hier so vertuen konnte ist mir allerdings ein Rätsel, wo er sonst immer großen Wert auf möglichst große Authentizität legt.

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