Auch ein Held hat mal schlechte Zeiten
Autor: Jean Graton
Zeichnung/Farbe: Jean Graton
Zusätzliche Texte: Michael Hein
Übersetzung: Uwe Löhmann, Horst Berner, Anselm Blocher
Kaufen: Egmont Shop
Erscheinungsdatum: 07.08.2023
Bewertung: 4/5
Zu Beginn gibt es diesmal nur wenig Text dafür aber einiges an Bildern und Zeichnungen. Interessant hierbei aber das der Michel Vaillant Fanclub auch Mitglieder wie Thierry Boutsen hatte, der später sogar einige Siege in der Formel 1 einfahren konnte. Darauf folgen 7 Kurzgeschichten an die es bisher zum Teil schwer war heran zu kommen. Das Alter der Geschichte zeigt sich dadurch das man um 1/10 Sekunden gekämpft hat weil man genauer auch noch nicht messen konnte. Dann erteilt Michel einem jungen, arroganten Fahrer eine interessante und vor allem wirklich lehrreiche Lektion. Zwei weitere Geschichten drehen sich um Königsfeld sowie die Spangenbergs und bereiten etwas vor das in den folgenden Geschichten zu einem wichtigen Nebenthema wird. Dann gibt es drei Geschichten die auf dem damals neu gebauten Kurs von Paul Ricard der als der sicherste seiner Zeit galt. Daher liegt auch hier der Fokus auf genau dieser Sicherheit, es geht aber auch um das Verhältnis von Francoise zu Michel, einen Angeber und den Job eines Streckenpostens.
Die erste Album lange Geschichte dreht sich dann darum das auch Champions nicht immer nur Höhenflüge haben. Der wahre Charakter eines Menschen zeigt sich eben wenn er Niederlagen einstecken muss und das sind hier für Michel einige. Es wird nett geschildert was das alles sein kann und geht dann auch bis zu einem schweren Unfall in der Art wie er auch am Ende des Bandes nochmal thematisiert wird. Witzig die Idee von Michels Mutter woran es liegen könnte und was Graton am Ende daraus macht. Hier gibt es dann auch eine ziemlich breite Palette an Fahrzeugen wobei die Langstrecken Prototypen von Vaillante schon sehr futuristisch aussehen.
Die nächste Geschichte wird sonderbar weil es um ein Fahrzeug ganz anderer Art und Weise geht. Es ist mehr eine Mischung aus Dan Cooper und Krimis wie Nachtfahrt oder KM 357. Die Geschichte wirkt daher auch eher wie ein Fremdkörper vor allem wenn man bedenkt wie abstrus der Gedanke ist der hier als Aufhänger gilt.
Am Ende gibt’s dann mit der Hochzeit von Michel und Francoise, dem ersten Auftauchen von Ruth und der Fortsetzung dessen was sich in den Kurzgeschichten vom Anfang anbahnte viel zum Thema Frauen und Rennfahrer. Hier wird dann aber tatsächlich das ganze Spektrum abgedeckt, von der treusorgenden aber ängstlichen Ehefrau die wohl damals der Standard war bis hin zur jungen Fahrerin die weis was sie will und auch das Talent dazu hat. Mittendrin Ruth die bis zum Ende der Reihe eine extrem wichtige Rolle spielen wird.
Am Ende geht es dann nochmal darum das Rennsport zu dieser Zeit extrem gefährlich war. Das konnte man schon in den Geschichten sehen, aber da kam kaum jemand zu Schaden, das sah in der Realität natürlich anders aus und daher widmen sich die Autoren auch in einem längeren Artikeln jenen Fahrern die damals ums Leben gekommen sind.