Der zweite Megaband mit der fluchenden Privatdetektivin.
Autor: Brian Michael Bendis
Zeichner: Michael Gaydos, Mark Bagley, Rick Mays
Tusche: Michael Gaydos, Mark Bagley, Rick Mays, Arthur Edward Thibert, Al Vey
Colorist: Matt Hollingsworth, José Villarrubia, Dean V. White
Letterer: Datagrafix
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Kaufen: Panini Shop
Bewertung: 5/5
Und jetzt kommt der Punkt wo ich ärgere das ich dem ersten Megaband 5 Punke gegeben habe weil der hier ist sogar noch besser. Es geht da weiter wo der letzte Band aufhörte, mit einer heruntergekommenen Jessica die flucht und trinkt und nicht wirklich beziehungsfähig ist. Zunächst muss sie aber mal das Rätzel um Spider-Women 3 lösen die plötzlich in ihrer Wohnung steht. Warum ist sie da, warum verschwindet sie wieder und wohin? Dabei wird sie in einen Fall gezogen der die dunkle Seite des Marvel Universums beleuchtet wie es das vorher meines Wissens noch nicht gab. Ja, auch in Spider-Man oder Daredevil wurden früher schon ernstere Themen behandelt (ich kann mich noch gut an eine Spidey Story erinnern wo es um eine herkämliche Waffe ging die einen Jungen in Versuchung führte) aber das was hier geboten wird ist nochmal ne Stufe härter und vor allem komplexer ohne direkt verworren zu wirken.
Dann gehen wir zurück in die Vergangenheit und erfahren wie Jessicas Jugend war und wie sie zu ihren Kräften gekommen ist. Der Band profitiert hier davon das der Zeichenstil hier wechselt und die „herosche“ Jewel von Mark Bagley gezeichnet wird, was zu dem Superhelden Genre eben besser passt als der eher „schmutzige“ Gaydos. Wobei der die jugendliche Jessica (die in Peter Parker verschossen war) allerdings auch sehr gut trifft und man dort fast schon eine Homage an Jack Kirby zu erkennen vermag. Bendis baut das ganze hier sehr intelligent zusammen, er präsentiert und nicht einfach eine „Origin“ sondern lässt diese in den Fluss einer Geschichte einfließen.
Und dann kommt „endlich“ das was man von der TV Serie kennt, kürzer und nicht so dramatisch, dafür um einiges bösartiger aber auch intelligenter, da Killgrave eben eindeutig auch für andere Superhelden eine Gefahr ist. Ein nettes Detail ist zudem die Tatsache, das Bendis ihn auf eine Metaebene diskutieren lässt und so die typischen Klischees direkt ansprechen und bedienen kann ohne das man es ihm übel nennen würde. Die Auflösung ist im Comic natürlich auch eine andere als in der TV Serie und viel mehr im Marvel Universum eingebettet.
Das Ende der Hauptserie ist dann für jemanden der doch schon ne Zeit lang Marvel Comics liest wenig überraschend. Dann haben wir noch die beiden Zusätze. Zum einen das Specials um die Suche eines Feuerwehrmannes der im 2. Weltkrieg eine Frau rettet, das einfach nur nett ist. Nichts besonders. Besser hingegen das What If? Wo gefragt wird wie es wohl ausgegangen wäre wenn Jessica bei den Avengers geblieben wäre und hier ist die Charakterisierung durchaus lesenswert.
Das Artwork von Gaydos passt einfach. Die Fälle sind dunkel und zeigen die schmutzige Seite von New York und da muss auch der Zeichenstil schmutzig sein. Wie eben angespochen ist dann der Bruch wenn es um die heile Welt als Teenager oder auch die Welt der Superhelden um so drastischer aber eben auch passender.
Höhepunkt für mich war aber definitiv als Jessica von Daredevil dazu gedrängt wird Zabu den Säbelzahntiger von Ka-Zar zu suchen.
[…] Meine Rezensionen dazu hier und hier. […]