Warren Ellis bringt die Legende zurück.

Autor: Warren Ellis
Zeichner: Jon Davis-Hunt
Colorist: Ivan Plascencia
Letterer: Simon Bowland
Kaufen: ComiXology
Bewertung: 4/5

Grifter, Zealot, Voodoo, Spartan, Void und Lord Emp. Das waren die WildC.A.T.S., das Team mit dem Jim Lee sein Label Wildstorm unter Image startete. Es war der Beginn einer neuen Zeitrechnung in der Comiclandschaft und hat mich nachhaltig beeinflusst. Für mich war dies das erste Mal das die Macher hinter den Comic wirklich in den Vordergrund rückten. Vorher war mir schon bewußt wer da zeichnet oder schreibt und ich hatte auch immer mal wieder den Autor oder Zeichner als Grund gewählt um andere Serien anzutesten, aber vollkommen unbekannten Charakteren eine Chance zu geben nur weil die Schaffenden dahinter mich interessierten war da das erste Mal – und es ging nicht nur mir so.

Image als ganzes und Wildstorm im Besonderen wurde recht schnell sehr erfolgreich, bis zu dem Punkt wo Jim Lee sein Sublabel an DC verkaufen konnte und sich damit einen Platz an der Spitze des großen Verlags erwarb. Ab da ging es dann aber bergab. In 2006 gab es mal einen versuch die Wildcats wieder aufleben zu lassen mit Grant Morrison als Autor und Jim Lee selbst als Zeichner, aber über das erste Heft hinaus gab’s da nix und die Serie von 2008 war auch nicht das Wahre.

Um so erfreuter war ich als DC ankündigte eine neue Wildstorm Initiatve zu starten. Diesmal allerdings nicht mir vielen Serien gleichzeitig sondern sehr gezielt und unter der Oberaufsicht von Warren Ellis, der nun nicht zu den schlechtesten Autoren zählt. Das erste Heft der Hauptserie ist nun hier und es ist sehr gut gelungen, wenn auch mit der Einschränkung das es eben ein Einstieg ist und für sich nur wenig Sinn macht.

Wir bekommen die Protagonisten vorgestellt. Lucy Blaize als Zealot, Angela Spica als Engineer, Jacob Marlow, Pricilla Kitaen als Voodoo, Miles Craven, Michael Cray, die Organisation IO, die Firma Halo, all das kennen wir mehr oder weniger, und so fremd sind die alle nicht wirklich, aber eben doch so weit anders das eine Spannung aufgebaut wird. Immer wieder werden kleine Hinweise auf die alte Iteration der Charaktere gesetzt, wie das erste Panel in dem bei Zealot mit Blutflecken ihre ursprüngliche Kriegsbemalung angedeutet wird.

Die Story an sich ist einfach gehalten, es werden verschiedene Verschwörungen angedeutet, Geheimorganisationen die sich bekämpfen, die Anwesenheit von Außerirdischen auf der Erde und Biotechnologie und Genmanipulation die unterschwellig alles beeinflusst. Es ist kein Ellis der die Absonderlichkeiten ins Gesicht schreit wie das z.B. bei Karnak der Fall ist, er lässt sich Zeit, deutet an und baut auf. Genau das kann hier aber das Erfolgsrezept sein.

Die Zeichnungen sind hervorragend für diese Serie. Nichts zu ausgefallenes aber eben sehr gut, sehr detailliert und pointiert. Jon Davis-Hunt schaffte es eine Normalität zu zeigen und diese dann mit einigen wenigen Panels so weit aufzubrechen das man mehr erfahren will. Es ist weniger ein Superheldencomic als eine Mischung aus Spionage, Sci-Fi und dem Ellis-typischen abgedrehten Mystizismus.

Ein grandioser Einstieg und hoffentlich erfolgreich genug das mehr hiervon kommt.

Ein Gedanke zu „The Wild Storm #1 [eng]“

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