Rogue One ist jetzt auch digital verfügbar und so bin auch ich endlich dazu gekommen mir den Film anzuschauen. Wer sich fragt warum ich als Nerd und Star Wars Fan nicht bereits im Kino war, das sei gesagt das für mich Star Wars primär ein Märchen ist. Ein Märchen mit Konflikten zwischen Gut und Böse und dementsprechend auch Kämpfen, aber eben kein Kriegsfilm.

Trotzdem musst ich den Film aber jetzt natürlich schauen und ich kann sagen das sowohl meine Vorurteile bestätigt wurden als auch das ich durchaus nachvollziehen kann warum der Film trotzdem so gute Kritiken bekommen hat. Im Folgenden dann meine Meinung die dann auch Spoiler enthält, also seid gewarnt.

Ganz am Anfang wird klar gemacht das dies kein traditioneller Star Wars Film ist. Die Einblendung Star Wars und der Lauftext fehlen komplett, damit kann ich aber durchaus leben. Nach der Einführung von Jyn und Garlen Erso sehen wir dann Cassian Andor und bekommen schon recht schnell klar gemacht das er nicht der nette Rebellenheld ist wie man ihn sonst kennt. Er bringt ziemlich kaltblütig einen Informanten um ohne auch nur Reue zu zeigen. Das ist aber nichts im Vergleich zu Saw Gerrera der keinem traut und Folter anwendet um an Infos zu kommen. Seine Leute wirken auch nicht wie Rebellen sondern wie Terroristen.

Zu diesem Zeitpunkt sprach meine Frau dann auch aus was mir unterschwellig schon aufgefallen war: Die Musik irritiert. Man erkennt immer wieder bekannte Teile und erwartet dann das sie so weiter geht wie man das aus den anderen Filmen kennt, aber das passiert nicht. Mir ist klar das dies bewusst so gewählt wurde, aber mich hat es immer wieder ein wenig aus der Handlung heraus gerissen.

Danach kommen dann viele Kämpfe und Szenen in denen die Rebellen eben eher Terroristen und weniger Freiheitskämpfer sind. Es wird die „realistische“ Seite eine Rebellion gezeigt, eben auch mit der Notwendigkeit Leute „auszuschalten“ die eine potentielle Gefahr sind. Genau hier ist dann aber mein oben angesprochenes Problem. Das ist kein Kampf „Gut“ gegen „Böse“ mehr sondern „notwendiges Übel“ gegen „größeres Übel“. Das macht Sinn und ist modern, aber nicht mehr „mein“ Star Wars.

Das der Film größtenteils gute Kritiken kann ich aber gut nachvollziehen. Das Tempo stimmt, die Charaktere sind interessant und eben genau so zwiespältig wie das modern ist. Wir haben keine Romanze (wäre für einen Kriegsfilm unpassend) und dafür dass das Ende quasi fest steht hat man trotzdem noch einige Überraschungen eingebaut. Vor allem wird viel von dem erklärt das Star Wars ursprünglich etwas fragwürdig machte. Warum hat die Kampfstation einen so offensichtlichen Fehler? Was macht Leia auf Tattooine? Der Auftritt von Vader ist hervorragend gelungen und die Umsetzung von Tarkin und Leia ebenso. Hier haben die Computerleute ganze Arbeit geleistet.

Für mich gab es trotz meiner Skepsis zwei Höhepunkte. Zum einen war da die Raumschlacht. Obwohl ich den Krieg in Star Wars nicht im Vordergrund sehen möchte bin ich ein großer Fan der Raumkämpfe und diese hier, inkl. dem Wiederverwerten alter Aufnahmen ist sehr gut gelungen. Zum Anderen K-2SO. Der trockene Humor der den Droide versprüht hat mich dann doch angesprochen.

Ein Gedanke zu „Rogue One“

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