Die zweite Staffel von Jack Ryan bringt die aus der ersten Staffel bekannten Charaktere wieder, die tolle Schauspielleistung und die Ausstattung wurden ebenso übernommen wie auch das Auge für Detail und „Realismus“ bei Action und Zusammenhängen. Leider ist der Gegner diesmal sehr viel flacher und eindimensionaler was dann den Patriotismus der Amerikaner zu sehr in den Vordergrund stellt.
Es brodelt in Venezuela. Der Präsident Nicolas Reyes (der wohl nicht nur zufällig den selben Vornamen wie der tatsächliche Präsident Nicolás Maduro) herrscht mehr oder minder totalitär und die anstehenden Wahlen sorgen dafür das ein vorher geheimer Konflikt immer öffentlicher wird. Reyes wird hier als der typische Böse dargestellt der nahezu alleine für alle Probleme Venezuelas verantwortlich ist. Seine Gegnerin bei der Wahl, Gloria Bonalde, setzt sich dagegen ohne Gewalt und mit viel Mut für soziale Gerechtigkeit ein. Es ist ein einfaches Bild und erinnert eher an Serien aus den 80ern. Nur am Ende kommt ein kleiner Seitenhieb, der aber in dieser Hinsicht die Staffel an sich nicht herum reisen kann.
Was wieder toll funktioniert ist der vorgegaukelte Realismus. Die Action, die Undercover Operationen, die Detektivarbeit und das Sammeln der Hinweise, all das ist in sich logisch, mitreißen und macht Spaß. Wenn man es schafft den Bezug zum realen Venezuela auszublenden ist es eine gelungene Staffel.
Die Hoffnung bleibt zudem das man sich für die nächste Staffel etwas besseres überlegt.