Flieger, Feuer und ein neuer Feind

Autor: Jean Graton
Zeichnung/Farbe: Jean Graton
Zusätzliche Texte: Michael Hein
Übersetzung: Uwe Löhmann, Horst Berner
Kaufen: Egmont Shop
Erscheinungsdatum: 10.02.2023
Bewertung: 4/5

Der Bau der Autobahn A 10 zwischen Paris und Bordeaux kommt ins stocken weil ein Bulldozer auf eine Mine gefahren ist. Da es ein Vaillante Bulldozer war wird Henri Vaillant eingeschaltet und der schickt dann mal Michel und Steve zur Aufklärung hin. Es entspinnt sich ein Familiendrama das bis zum 2. Weltkrieg zurück reicht. Die Geschichte kommt ohne Rennwagen aus hat dabei aber einiges an Humor und vor allem viel Spannung. Vor allem aber wird hier die eher ländliche Gegend und die einfachen Leute in den Fokus gerückt und man merkt das Jean Graton wohl selbst einen Teil seiner Jugend auf einem Bauernhof verbracht und daran wohl keine guten Erinnerungen hat.

Dann geht es nach Le Mans zum berühmten 24-Stunden Rennen und hier hat dann der Leader seinen 2. Auftritt. Damit wir er als großer Antagonist der gesamten Serie vorbereitet. Allerdings wird auch viel rund um das Rennen geschildert, wir treffen einige alte Bekannte wieder und die Legende Jacky Ickx hat einen Auftritt. Die Strecke wird wieder beleuchtet diesmal geht es aber primär um den Gegner und die Spannung im Rennen dort und die Dramaturgie ist wirklich gelungen. Zudem ist hier auch ein sehr klassischer Gag drin der jedem Leser wohl ewig im Gedächtnis bleibt.

Nach diesem Meilenstein in der Michel Vaillant Geschichte gießt eine Blondine „Öl auf die Piste“ aber eben nur im übertragenen Sinne. Natürlich ist es Steve der hier auf die Waffen einer Frau Herein fällt. Zudem geht es hier um die ersten wirklichen Innovationen in der Formel 1 weil die Fahrzeuge anfangen mit Flügel zu fahren und Jacky Ickx hat nicht nur einen Auftritt, er ist einer der Hauptakteure da er auch für Vaillante fährt. Zum Ende hin gibt es dann bei einer Verfolgungsjagd durch Mailand schon einen ersten Ausblick auf die nächste Geschichte weil die Zeichnungen hier schon sehr Fernweh auslösen.

Das wird bei der Rally Portugal in der letzten Geschichte des Bandes nochmal stärker. Die Landschaftsbilder sind so gelungen das man das dringende Bedürfnis hat all die Schauplätze selbst besuchen zu wollen. Dabei ist auch die Geschichte an sich gelungen mit den 5 Frauen die sich nicht nur behaupten sondern zeigen das sie den Männern in nichts nachstehen müssen. Das war für die damalige Zeit schon sehr innovativ und an der Tatsache das Frauen im Rennsport heute noch eine Seltenheit sind (was nicht am Talent liegt) kann man erkennen das vor über 50 Jahren so etwas schon fast eine Revolution war.

Wieder ein mehr als gelungender Band der durch extrem viel Hintergrundmaterial über Graton und seine Arbeit sowie die Entwicklungen im Rennsport nochmal aufgewertet wird.

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