Ein Klassiker erstmals in einem Band auf Deutsch.

Autor: Jim Shooter, Bill Mantlo, David Micheline, Roger Stern, Len Wein, Georg Perez
Zeichner: Georg Perez, Sal Buscema, David Wenzel
Tusche: Pablo Marcos, Klaus Janson, Dan Green, Rick Bryand, Bob McLeod, Win Mortimer, Josef Rubinstein, Ricardo Villamorte
Colorist: Phil Rachelson, Bob Sharen, Jim Shooter, Glynis Wein, Nelson Yomtov
Letterer: Gianluca Pini
Übersetzung: Michael Strittmatter
Kaufen: Panini Shop
Leseprobe: MyComics
Bewertung: 4/5

Die Korvac Saga gehört zu den Avengers Stories die man gelesen haben sollte. Erstmalig 1978 erschienen sieht man hier sehr gut was das spätere Marvel Universum ausmachen sollte. Eine Verknüpfung von Helden und Geschichten, von Gegnern und Ideen die letztendlich weiter über eine Serie hinaus geht. Hier allerdings ist die Erzählweise noch eine andere, jedes Heft bietet für sich eine Geschichte die auch abgeschlossen ist und da man das ganze Einsteiger freundlich halten wollte gibt es am Anfang eine kurze Erläuterung und viele Verweise auf das was bereits passiert ist. Der Übersetzer hat hier aber das Problem das diese Verweise nicht auf ein Heft zeigen das vor einem Monat erschienen ist sondern meistens einfach ein paar Seiten zurück, so das er sich einen Spaß daraus macht die Kästen teilweise anderweitig zu füllen oder zumindest das ganze nicht so bierernst zu nehmen.

Die Story an sich ist erstaunlich komplex und nicht so gradlinig wie man vielleicht vermuten würde. Es werden Teile eingeschoben die absolut nichts mit Korvac zu tun haben sondern eine andere Geschichte vorbereiten bzw. einfach die Charaktere menschlicher machen. Es gibt Streitereien über die Teamführung, Probleme mit der Regierung und Kritik am Zeitmanagement einiger Helden. Die Geschichte bindet auch weit verstreute Helden und Orte mit ein. Das Beast ist dabei und kehr irgendwann zu den X-Men zurück und die Inhumans finden auch eine Erwähnung ohne jetzt eine zentrale Rolle zu spielen.

Wichtig hingegen die die Guardians of the Galaxy, aber nicht die aktuelle Inkarnation mit Star-Lord, Rocket Racoon und Groot sondern die klassischen Wächter der Galaxie aus der Zukunft. Vance Astro, Charlie-27, Martinex, Nikki, Yondu und Starhawk. Diese bekämpfen mit Hilfe von Thor zunächst in ihrer Zeit Korvac, der von den Badoon in einen lebenden Computer verwandelt wurde. Dann geht es zu den Avengers und hier wird es interessant weil viele unterschiedliche Handlungsstränge über mehrere Hefte laufen ohne das man den Neuleser im Regen stehen lassen möchte. Die Story ist zwar komplex aber dennoch zugänglich. Auch wenn man weis wer der Bösewicht ist (es steht schließlich auf dem Cover) gibt es immer mal wieder Überraschungen und Wendungen die die Spannung aufrecht erhalten.

Hinzu kommt das am Ende einige interessante Fragen über Macht und deren Ausübung gestellt werden. Ist es böse Macht zu wollen um Gute zu tun? Korrumpiert Macht automatisch? Was vermag die Liebe? Solche tiefgreifenden Betrachtungen muten aus heutiger Sicht seltsam in einem „alten“ Avengers Comic an, aber damals war das eine guter Möglichkeit auch diese Themen zu verarbeiten und auf nicht ganz so komplexe und Philosophische Art an Heranwachsende zu vermitteln.

Das Artwork ist natürlich nicht so „außergewöhnlich“ wie man das heutzutage kennt, es ist klassisch aber damit in vielerlei Hinsicht besser um die Geschichte zu erzählen als das was aktuell zu sehen bekommt. Hinzu kommt das der Stil der einzelnen Zeichner sich nur subtil unterscheidet. Man wird durch einen extremen Wechsel nicht aus der Geschichte gerissen sondern kann ihr ohne Ablenkung folgen.

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