Der Januar war kein guter Monat. Man könnte es darauf schieben das die Leute im Dezember zu Thanksgiving und Weihnachten zugeschlagen haben, aber auch der Vormonat war, was die Verkaufszahlen angeht, eher ernüchtern. So tut der weitere Einbruch doppelt weh.

Bevor wir zu den eigentlichen Grafiken kommen wie immer der Hinweis das dies keine Verkaufszahlen an den Endverbraucher sind sondern das was das Lager von Diamond, dem größten Distributor von Comics in Nordamerika, verlassen hat. Mehr dazu hier: Datenquelle.

Hinzu kommt diesen Monat die Tatsache das Marvel allen Händlern angeboten hat 10 % mehr Hefte zu liefern und dafür nichts verlangt hat. Diese 10% mehr haben sich daher in den gelieferten Einheiten niedergeschlagen, um Umsatz jedoch nicht. Damit dies meine Grafiken nicht verfälscht habe ich die 10% bei den absolut verkauften Einheiten bei Marvel wieder abgezogen.


Hier sieht man schön das Marvel fast unter die Grenze von 2,5 Millionen Einheiten gefallen ist, was erschreckend ist. Dazu kommt die Tatsache das Marvels bester Titel (US Avengers #1) nur einen solchen Erfolg hat weil es 52 verschiedene Cover gab. Die Nummer #1 hat sich etwas über 100.000 x verkauft, bei der Nummer #2 die ebenfalls Januar erschienen ist waren es nur noch um die 27.000 (beides um den Overship korrigiert).

Der Einbruch bei DC war lange nicht so heftig und Image konnte sogar ein wenig zulegen. Leider ist der Rest auch nochmal abgestützt so das der Trend der sich seit Mitte des letzten Jahres abzeichnete wieder deutlich durchbrochen wurde.


Auf den ersten Blick sieht es beim Umsatz in Dollar gerade für Marvel besser aus als für DC, was aber nur am höheren Preis deren Hefte liegt. Wenn man die DC Hefte grob auf die 3,99 $ pro Stück hoch rechnet liegen beide gleich auf. Das ist für Marvel ein erschreckender Trend und wohl mit ein Grund für die geplanten Änderungen. Wenn DC im April teilweise die Preise auf 3,99 erhöht und Marvel sich bis dahin nicht gefangen hat wird die Betrachung nochmal interessanter.

Bei Image und dem Rest sieht es hier genau so aus wie bei den Einheiten, ein weiterer Schritt in den Keller.

Wer jetzt darauf hofft das wenigstens bei den Sammelbänden ein Lichtblick zu sehen wäre wird nochmal enttäuscht. Der Absturz hier ist nochmal deutlicher. Das hängt sicher stärker mit dem Weihnachtsgeschäft zusammen, da in den Strümpfen wohl eher Sammelbände denn einzelne Hefte gesteckt haben.

Nur Image und DC konnten hier leicht zulegen was Image diesmal sogar fast in die Nähe von Marvel bringt.

Hier ist der Absturz seit Oktober gut erkennbar. Es betrifft den kompletten US Markt und ist dann doch wieder beängstigend. Vor allem da mir aktuell nichts einfallen würde was im Februar da gegen halten könnte.

3 Gedanken zu „Der US Comicmarkt 01/2017“
  1. Ist die letzte Grafik inflationsbereinigt oder sind es nur die Einnahmen in US-Dollar?

    Sollte es letzteres sein, wäre die Gesamtentwicklung wohl noch erschreckender, wenn man die Inflation einrechnen würde.

    1. Nein, nicht inflationsbereinigt. Das ist allerdings auch der reine Umsatz im Fachhandel ohne digital und vor allem ohne Buchhandel. In den letzten Jahren ist letzterer stärker angewachsen und digital gibt’s ja auch noch nicht so lange.

      Grundsätzlich ist der Comicmarkt sicher kein boomendes Geschäft.

Schreibe einen Kommentar zu Fennek Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.