Ein versöhnlicher Jahresabschluss.

Zunächst aber mal wieder der Hinweis auf die Datenquellen im Speziellen diesen Monat hier.

Absatz bis 12/2019
Absatz bis 12/2019 Durchschnitt der letzten 3 Monate

Der Dezember ist nie ein guter Monat. Durch die Feiertage bedingt kann man mit fast nur 3 Lieferwochen rechnen, da in der letzten Woche nahezu keine Comics erscheinen. Wenn man das in Betracht zieht sieht das Ganze schon sehr gut aus. Es gab fast keinen weiteren Einbruch und so ist auch im Durchschnitt der letzten 3 Monate der Abwärtstrend eher moderat.

Bei DC sieht es hier besser aus als bei Marvel weil sie mit dem Abschluss von Doomsday Clock und Batman: Last Knight on Earth, sowie dem Start des neuen Dark Knight Returns gleich drei Schwergewichte liefern konnten. Bei Marvel konnte sich nur X-Men #3 auf Platz 2 und Venom auf Platz 5 in die Top 5 schieben.

Umsatz bis 12/2019
Umsatz bis 11/2019 Durchschnitt der letzten 3 Monate

Beim Umsatz wird das offensichtlicher weil die 3 oben genannten DC Hefte alle mit 5,99 deutlich über dem Durchschnittspreis lagen und Incoming #1 von Marvel, das zwar mit 9,99 noch teurer war, sich aber eben lange nicht so gut verkaufte.

Absatz pro Serie bis 12/2019

Die Einheiten pro Serien gehen wieder nach unten (bis auf DC, was an den 3 oben genannten Heften liegt). Das könnte für die Zukunft erneut Probleme bedeuten, doch dazu später mehr.

Bereits bei der Quartalsbetrachung kann man sehen das bergauf geht. Bei Marvel mehr oder weniger grundsätzlich und bei DC insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, nachdem sie im 2. Quartal einen Tiefpunkt erreicht hatten.

Umsatz Sammelbände 12/2019
Umsatz Sammelbände 12/2019 Durchschnitt letzte 3 Monate

Auch bei den Sammelbänden gab es einen Einbruch, der den grundsätzlichen Aufwärtstrend nur mäßig bremst. Topseller war hier das „House of X Powers of X“ Hardcover das mit 60$ auch nicht billig war und die über 10.000 verkauften Einheiten haben dafür gesorgt das Marvel als einziger Verlag zulegen konnte.

Umsatz Gesamt bis 12/2019
Umsatz Gesamt bis 12/2019 Durchschnitt letzte 3 Monate

In Summe sieht man natürlich den Rückgang zum Dezember, aber eben auch das nur zu einem geringen Grad. In Summe sind wir immer noch über 30.000.000, ein Punkt von dem man sich leicht erholen kann.

Umsatz kumuliert 2019

Kumuliert haben wir nicht nur 2017 eingeholt sondern auch 2014 und sind somit auf einem guten Weg den langsamen Zuwachs fort zu setzen. 2015 (Star Wars Neustart, Secret Wars) und 2016 (Civil War II, DC Rebirth) waren offensichtlich Ausreißer und das beginnt sich jetzt wieder zu normalisieren.

Was dies für 2020 bedeutet kann man nur vermuten. Die X-Serien laufen bei Marvel zur Zeit recht gut, aber hier kann es schnell zu einer Übersättigung kommen bei all dem was angekündigt ist. Bei Marvel steht zudem mit Empyre das nächste große Event an das versucht an den Klassiker „Kree / Skrull War“ anzuknüpfen.

DC’s Plan scheint aktuell nicht so klar zu sein. Gerade hat der Autor von Batman gewechselt und man muss sehen wie gut sich Tynion hier beim Quasi Flaggschiff etablieren kann. Doomsday Clock, ein Garant für gute Verkaufszahlen ist zu Ende dafür wird der Überraschungshit DCeased vom selben Autor weiter geführt.

Wirklich interessant dürfte die Betrachtung des Buchhandels sein. Wie bereits im letzten Jahr ist hier das Thema Diversität essentiell wichtig. Seien es Mangas, oder Autoren wie Dav Pilnkey oder Raina Telgemeier, weit ab von den Superhelden sind hier Zuwächse zu verzeichnen. Marvel ist das eher traditionell angegangen, mit Helden wie Miles Morales oder Kamala Khan, doch das funktioniert wohl nur im Fachhandel.

DC setzt hier eher auf Graphic Novels „for kids“ (DC Zoom) oder „young adults“ (DC Ink) die wohl im Standard Comic Shop nicht wirklich ankommen, im Buchhandel aber der Renner sein könnten.

Der Fachhandel kann zwar leicht zulegen, der große Umschwung kommt aber über den Buchhandel. Da kann man jetzt schon sagen das „Graphic Novels“ 16,1 % zulegen konnten, ein Zuwachs von dem der Fachhandel aktuell nur träumen kann.

Es wird aber immer klarer das hier das größte Potential für Comics in den USA liegt, Diversität in all ihren Formen treibt den Markt.

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