Die Comic-Vorlage zu der neuen TV Serie.

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Autor: Holly Black
Zeichner: Lee Garbett, Stephanie Hans
Tusche: Lee Garbett
Colorist: Antonio Fabela, Stephanie Hans
Letterer: Astarte Design
Übersetzung: Gerline Althoff
Kaufen: Panini Shop
Bewertung: 3/5

Der Lucifer der hier die Hauptrolle spielt entstammt der Feder von Neil Gaiman. In seinem Sandman Zyklus – der wohl zu den Meilensteinen der Comickunst gehört – hat der Teufel einfach keine Lust mehr auf die Hölle, macht diese dicht und eröffnet einen Nachtklub in Las Vegas. Was er danach getan hat wurde bereits von Mike Carey in einer Serie beschrieben die leider bisher nicht auf Deutsch erschienen ist. Auf diese Serie bezieht sich auch die neue TV Serie, hier allerdings erzählt Holly Black im Prinzip einen Krimi bei dem Lucifer und Gabriel zusammen heraus finden sollen wer Gott getötet hat.

Für Christen sei gesagt das die hier dargestellten Figuren wie Teufel, Gott und Engel so viel mit der Bibel zu tun haben wie Marvels Thor mit nordischer Mythologie. Ideen und Konzepte entspringen viel mehr Büchern wie John Miltons „Paradise Lost“ und katholischem Mystizismus. Interessant ist trotzdem das man vermieden hat Gott zu zeigen und auch die Aussage „Gott ist tot“ immer wieder in Frage gestellt wird.

Ansonsten ist das ganze eine eher gewöhnliche Detektivgeschichte in eben diesem christlich-mystischen Setting mit Engeln und Teufeln, Dämonen, der Hölle und dem Himmel. Die Frage wer den nun Gott getötet hat und Lucifer verwundet trägt den Band recht gut und bleibt auch bis zum Schluss spannend. Das hierbei allerlei Grausamkeiten zu sehen sind versteht sich von selbst, schließlich erscheint die Serie bei Vertigo und da ist man ja mittlerweile dazu übergegangen Horror meist sehr direkt zu vermitteln und nicht wie noch zu Gaimans Zeiten eher subtil.

Das die Engel hier alles andere als „Gut“ sind war mir klar. Das der Teufel aber auch nicht wirklich böse ist sondern eher recht simpel selbstsüchtig mal eine nette Allegorie auf den modernen Satanismus sein, aber nimmt der Geschichte trotzdem irgendwie den Biss. Vor allem die Tatsache das er in vielen Punkten nahezu machtlos ist verleidet mir den Band etwas.

Als Dreingabe gibt es noch eine Kurzgeschichte die nur grob an den Rest anknüpft. Es geht ein die oben erwähnten modernen Satanisten die dann doch mit echten Dämonen konfrontiert werden. Das dies nicht für alle gut ausgeht dürfte klar sein. Hier zeichnet Stephanie Hans und erfreulicherweise fehlt der offensichtlich Horror. Das was passiert wird subtil vermittelt mehr durch Erzählungen als durch Bilder. Auch sind die zwischenmenschlichen Tragödien viel interessanter als das was drum herum passiert.

Der erste deutsche Band vo0n Lucifer hat also nichts mit der TV Serie zu tun und die Frage ob das nicht vielleicht ein Pluspunkt ist drängt sich mir auf. Bisher habe ich nur eine Folge gesehen aber das wirkte auf mich extrem wie „schöne Menschen tun böse Sachen die meist alle mit Sex zu tun haben“, also nicht viel anders als „True Blood“.

Ein Gedanke zu „Lucifer #1 [deu]“

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