Die Coronakrise hat den USA Comicmarkt noch immer fest im Griff und DIE Lösung ist noch nicht in Sicht, nicht das es an Vorschlägen und Meldungen mangelt.

Todd McFarlane

Der Erfinder von Spawn hat seine ganz eigene Idee wie der Comic Markt zu retten sei. Er vergleicht das Comiclesen mit einer Drogensucht und möchte nicht das die Fans mit Süchtigen die so langsam „clean“ werden und das sowas die Verlage nicht zulassen dürften.

Er stellt aber auch klar in den Vordergrund das man mit „einer Stimme“ reden sollte.

Image und Dark Horse

Die beiden stärksten kleineren Verlage haben sich deutlich für die Unterstützung der Comic Shops ausgesprochen wenn die Krise vorbei ist. Sowohl Image als auch Dark Horse haben Briefe veröffentlicht wo sie nochmal bekräftigen das sie ihr Geschäft in den gedruckten Comics sehen und so lange wie dieser Weg versperrt ist keine Comics veröfffentlichen.

Brian Hibbs und Freunde

Eine Gruppe an Comichändlern an denen auch Brian Hibbs beteiligt ist, der immer mal wieder recht interessante Analysen auf ComicBeat veröffentlicht hat einen eigenen Plan wie die Comicindustrie zu retten sei. In einem Dokument hat ein Zusammenschuß an Händeln einige Punkte zusammengefasst die sie für nötig halten.

Primär dreht es sich hier um verlässlichere Aussagen der Verlage. Comics dürfen nur angekündigt werden wenn sie fertig sind (mindestens zu 90%), weniger Angebote für Spekulanten, also weniger Variant Cover, weniger Nummer 1 Comics und bei den Comics die komplett neu starten die Möglichkeit diese zurück gehen zu lassen wenn man die nicht verkaufen kann.

Die Liste ist noch sehr viel Länger und enthält eine ganze Reihe Forderungen die von Fans schon länger gestellt werden, die aber sehr deutlich dem widersprechen wie der Markt bisher funktioniert hat.

Crossover

Der Ruf nach einem Marvel / DC Crossover nach der Krise wird immer lauter, doch die Frage hier ist ob das ohne gute Geschichte wirklich etwas bringt. Hinzu kommt die Idee das man vielleicht jetzt, um die Fans bei der Stange zu halten, die Crossover die es bereits gibt digital zur Verfügung zu stellen.

Alterna

Gestern kam dann die Horrormeldung von Alterna, einem der kleineren Verlage. Sie wollten von Diamond gehört haben das neue Comics frühestens um August erscheinen werden und riefen dazu auf Diamond schnellstmöglich komplett zu umgehen. Sie selbst haben im direkten Kontakt mit den Händlern schon einiges an Erfahrung, doch Diamond komplett zu umgehen wird für alle Verlage ad-hoc sicher nicht möglich sein.

Vor allem ist der Aufwand für die Händler bei einem solchen System exponenziell höher. Anstatt „nur“ den Previews durchzugehen müsste man ALLE Verlage einzeln durchgehen und das dürfte gerade den kleinen Verlagen für die der Previews auch sowas wie automatische Werbung war, weh tun.

Bleeding Cool

Die neuste Nachricht kommt dann von Rich Johnson von der Gerüchte / Clickbait Seite Bleeding Cool. Er meint nun gehört zu haben das Diamond die dort lagernden Comics am 17. Mai ausliefern möchte und ab dann wieder normal das Geschäft startet.

Wie alles was die Seite veröffentlicht ist diese Nachricht mit Vorsicht zu genießen.

Jim Lee und Andere

Während dessen zieht die Aktion von Jim Lee weite Kreise und immer mehr Zeichner schließen sich an. Zudem hat mit der „Red Rain“ Version von Batman die aktuell bei 15.100 $ liegt die Aktion ein neuen Höhepunkt erreicht.

Auch Rob Liefeld hat jetzt einige Auktionen gestartet.

Meine Meinung

Monatlich aufgrund der Zahlen von Diamond grob den Markt zu bewerten ist relativ einfach. Die aktuelle Situation ist aber vollkommen unübersichtlich und es ist nicht absehbar wie sich das entwickeln wird. Gerade die US wurden extrem hart von der Corona-Krise getroffen mit über 500.000 bestätigen Infektionen und über 20.000 Toten. Aufgrund der späten Reaktionen dort ist auch noch keine Abschwächung der Ausbreitung zu erkennen. Andeutungen nach in 2 Wochen die Einschränkungen wieder gelockert werden könnten halte ich schon in Deutschland für äußerst optimistisch, in den USA würde das sicher das Todesurteil für unzählige Menschen bedeuten.

Der von Rich Johnson genannte Termin liegt allerdings 5 Wochen in der Zukunft und vielleicht hat man bis dahin auch sinnvolle Lösung die zumindest eine beschränkte Öffnung der Geschäfte erlaubt. Gerade Abos könnten so durchaus ausgeliefert werden können da dies nur einen kurzen Kontakt benötigt und man Abstandsregeln einhalten kann.

Die Vorschläge von McFarlane und Hibbs und Konsorten mögen sich nett anhören und auch viele gute Ideen beinhalten aber die Verlage werden weder anfangen im große Stil Comics zu verschenken, selbst digital nicht, noch werden sie sich so enge Vorschriften machen lassen wie sie ihr Geschäft zu betreiben haben, vor allem dürfte die Kontrolle einige der Forderungen nahezu unmöglich sein.

Egal wann der Markt wieder startet, bis auf einige Verschiebungen und ein paar Anpassungen (gerade bei DC und dem 5G Chaos) wird sich wohl kaum viel ändern.

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